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Wie ergänzen sich Bildwissenschaft und Politikwissenschaft?

Auf welche Fragen könnte die Bildwissenschaft in Ihrer Disziplin Antworten geben?
In der praktischen Politik trifft man zwar häufig auf Bilder, aber sie wurden bislang kaum systematisch in politikwissenschaftliche Analysen einbezogen. Dabei haben die Bildwissenschaften viel zu bieten, z.B. um die Strahlkraft, Faszination und Emotionalität von Bildern zu verstehen.

Welche Antworten können Sie der Bildwissenschaft liefern?
Politikwissenschaft kann Kontextwissen bereitstellen: Kein Bild entsteht in einem Bedeutungsvakuum, seine Entstehung und Rezeption lassen sich nur gut verstehen, wenn man den politikwissenschaftlichen ‚Rahmen‘ kennt. Insbesondere die Repräsentation von Macht und Herrschaft verläuft bevorzugt über Bilder und visuelle Inszenierungen. Politikwissenschaftlich sind dabei vor allem die politische Symbolik und Ikonografie von Bildern zu analysieren.

Von links oben nach rechts unten: Winston Churchill, Franklin Roosevelt und Josef Stalin auf der Jalta-Konferenz im Februar 1945; Barack Obama im Kreise seines Sicherheitsteams im Situation Room des Weißen Hauses im Mai 2011; Pablo Picassos Guernica, 1937, Öl auf Leinwand, 349 x 777 cm, Museo Reina Sofia Madrid, © U.S. Signal Corps / Pete Souza / via Wikimedia Commons & Wikiart.

Welche Bilder beschäftigen Sie in Ihrer Disziplin besonders und warum?
Es waren vornehmlich Bilder von Kriegen (hier das berühmte Gemälde Picassos über die Bombardierung des Dorfes Guernica durch die deutsche Luftwaffe im Spanischen Bürgerkrieg) oder Fotografien (z. B. die Konferenz von Jalta oder ein bei einem Napalm-Angriff schwer verletztes Mädchen im Vietnamkrieg: https://tinyurl.com/ynsztry6), die sehr wichtig für die globale Erinnerungskultur wurden. Aber auch Bilder von Entscheidungssituationen (wie die Obama-Administration bei der Tötung des Hauptverantwortlichen der 9/11-Attentate Osama Bin-Laden) oder Bilder von extremen Außenpolitikereignissen (wie die Bergung eines toten Jungen an der türkischen Mittelmeerküste im Rahmen der Migrationskrise: https://tinyurl.com/4sr3rcrt) können zu politischen Schlüsselbildern avancieren.

In jüngster Zeit werden Memes und andere Bilder, die sich in sozialen Medien verbreiten, zunehmend wichtig für den politischen Diskurs. Hier spielt die Frage nach Fake News und systematischer Manipulation von Bildern eine wichtige Rolle.

Mehr Infos zur Professur für Internationale Politik gibt´s hier:
https://www.sobi.uni-passau.de/internationalepolitik

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